Sonntag, 22. Oktober 2006

Ufo-Flotte

Derzeit stapeln sich bei mir wieder die halbfertigen Teile...

Meine schwarze Hose, die eigentlich letzte Woche schon fertig werden sollte, ist immer noch ohne Säume und Knöpfe.

Dann hatte ich ja fünf T-Shirts und Tops zugeschnitten, da fehlen auch noch die Säume und Halsausschnitte.

Meine halbfertige Jeans-Jacke hängt schon seit Wochen über dem Stuhl und verstaubt... Alle paar Tage nehme ich sie in die Hand, und überlege, was ich als nächstes machen müsste, nämlich den zweiten Ärmel einsetzen - aber ich finde Ärmel einsetzen total blöd, und deswegen schiebe ich das vor mir her...

Eine zugeschnittene Tasche, ein lang versprochenes Geschenk für meine Mutter, liegt auch noch hier.

Ganz zu schweigen von der kürzlich gekauften Jeans, die ich noch kürzen muss, meinem Beitrag für die Design-Challenge II, und der Schürze, die ich meinem Süßen zu Geburtstag geschenkt hatte, diesen Sommer...

Und dann schneide ich heute lustig ein weiteres Teil zu, nämlich das Wickelshirt Nr. 116 aus der aktuellen November-Burda. Vermutlich wird das jetzt als erstes fertig... ;-)

Naja, was soll´s. Eins nach dem anderen wird es schon fertig werden. Ich mach mir deswegen jetzt keinen Stress, weil ich weiß, dass ich das alles handwerklich problemlos hinbekommen werde. Nur an der Motivation hapert es zeitweise, aber ich hab ja keinen Termindruck. Spaß machen soll es ja auch noch :-)

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Nä, wat is mir dat peinlich...

Da dachte ich doch, meine NähMa wäre kaputt, weil der Unterfaden alle paar Stiche am Greifer hängen blieb. Heute habe ich die Maschine dann weggebracht, zu einem Laden, den ich noch nicht kannte, "Selbstgemacht", in Köln-Poll.
(Der Laden hat auch eine Website, Selbstgemacht.net).

Die nette Inhaberin, Frau Renn, hat sich die Maschine angesehen, ich bekam während dessen einen Anruf. Als ich wieder in den Laden reinkomme, ist meine Kleine wieder heile! Ich war baff! Und was war: Es stellt sich heraus, dass der Oberfaden nicht richtig im Fadenhebel drin war! Irgendwann muss der Faden rausgesprungen sein, und obwohl ich sonst bei Problemen immer neu einfädele, um genau das sicher zu stellen, muss ich das letzte Woche beim wiederholten Ausprobieren doch vergessen haben.

So konnte ich sie doch sofort wieder mit nach Hause nehmen - und ich hatte mich schon auf zwei Wochen ohne Nähmaschine eingestellt - gruselige Vorstellung! ;-)

In den letzten zwei Tagen habe ich dafür fleißig zugeschnitten - diesmal nur die Stoffe, nicht mich selbst! Jetzt habe ich fünf T-Shirts zugeschnitten da liegen, die zuerst mal unter die Ovi kommen, dann kommen die Säume und Ausschnitte mit der NähMa an die Reihe. Jetzt habe ich auch wieder ein wenig mehr Platz in meiner Stoffkommode; einige Stoffe mussten nämlich schon draußen liegen bleiben, weil sie nicht mehr reinpassten. Dabei wollte ich doch niemals mehr Stoffe kaufen, als in die Truhe passen, ähem...

Aber in den nächsten Wochen halte ich mich zurück beim Stoffkauf... habe ich mir ganz fest vorgenommen!

Samstag, 7. Oktober 2006

Achterbahn...



Heute war es wieder ein abwechslungsreicher Tag...

Gestern telefonierte ich mit meiner Mutter und sie sagte mir, dass meine Nichte wohl noch ein paar mehr Krabbelhosen gebrauchen könnte. Also dachte ich, mache ich zu dem Stofftier noch ein Geschenk. Heute morgen habe ich mir schnell ein passendes Schnittmuster aus meiner kleinen Ottobre-Sammlung ausgesucht, die passenden Stoffe aus meiner Stoffe- sowie meiner Reste-Kiste zusammengestellt, zugeschnitten, und dann wollte ich loslegen.

Aber meine Maschine wollte nicht...

Der Unterfaden blockierte alle paar Stiche. Ich dachte zuerst, ich habe die falsche Nadel oder den falschen Fuß, weil ich Leder auf Jeans festnähen wollte, und habe alle möglichen Kombinationen von Leder- und Universalnadel und Teflonfuß probiert. Brachte aber alles nichts. Auch auf normalem Stoff hat es Schlaufen gezogen und blockiert, also konnte es daran nicht liegen.

Ich habe die Stichplatte abgenommen, und jede Menge Flusen entfernt - der letzte Sweat war ziemlich fusselig gewesen... Null. Dann hab ich mit Alkohol und Wattestäbchen jede erreichbare Unreinheit rund um die Spulenkapsel entfernt, geölt - immer noch nichts.

Ich habe mir die Fadenverschlingung bei abgenommener Stichplatte genau angesehen, und alle paar Stiche bleibt der Unterfaden an einer Nase der Spulenkapsel hängen, wird nicht richtig weiter transportiert, und das verursacht das Blockieren.

Sehr seltsam, denn als ich die Maschine gestern Abend ausgeschaltet habe, war noch alles in Ordnung. Da hilft wohl nur der Gang zum Nähmaschinen-Doc... :-(

Glücklicherweise habe ich noch meine Zweitmaschine, die kleine Toyota, die meine Mutter mir ganz zu Anfang meiner Nähkarriere überlassen hatte. Ich hatte sie letztens erst beim Händler überholen lassen. Die kleine Maschine hat zwar nicht alle Stiche, die ich gerne verwendet hätte, aber es ging auch so.

Einige Nähte habe ich dann mit der Ovi gemacht, die ich normalerweise nicht für Jeans verwendet hätte, aber die unteren Säume der Hose bestehen aus Sweat-Stoff, und da die Toyota-NähMa keinerlei Stretch-Stiche hat, wäre das nicht gutgegangen, also blieb nur die Ovi. Hat auch gut geklappt, da der Jeans eher dünn ist, und bei den dicken Stellen, wo die Nahtzugaben aufeinander treffen, habe ich ganz langsam genäht, teilweise nur mit dem Handrad weitergedreht, bis ich über die kritische Stelle drüber war. Hat ganz gut geklappt, bis auf eine Stelle, wo der linke Nadelfaden - mit dem Billiggarn - wieder einen Aussetzer hatte, aber alles in allem kann ich mich nicht beschweren.

Die Toyota hatte allerdings das Problem, dass die Nadelstange doch irgendwie verzogen zu sein scheint. Bei den breiteren Zickzackstichen schleifte die Nadel nämlich haarscharf an der Öffnung des Füßchens, und bei den ganz breiten Stichen wäre sie sogar komplett aufgeschlagen. Ich hatte den Händler bei der Abholung gefragt, ob das normal wäre, dass die Nadel so weit rechts steht, und er meinte, das wäre eben so - offensichtlich aber ja wohl nicht... *grrrr*
Das machte das Versäubern der Nähte schwierig, da ich keinen ausreichend breiten Zickzackstich zur Verfügung hatte, aber auch da konnte ich mir dann sehr gut mit der Ovi helfen :-)

Oben seht ihr also mein Tageswerk, die Ottobre-Hose. Oben Jeans, mit einem angesetzten "Pseudo-Sattel" (er hat keine schnitt-technische Funktion, sondern dient eigentlich nur als Ziernaht), der untere Teil der Beine ist aus rotem Sweat. Die Nähte habe ich außen mit rotem Zickzack abgesteppt; oben ist ein Gummizug drin.

Da es eine strapazierfähige Krabbelhose sein soll, habe ich Lederflicken aufgenäht. Ich habe keine Ahnung, wo bei Babys das Knie ist, also habe ich einfach pi mal Daumen geschätzt. Morgen werde ich dann sehen, ob das hingehauen hat, und ob der Kleinen die Hose überhaupt passt. Nele ist jetzt ein Jahr alt, aber erst 68 cm groß; immerhin schon 20 Zentimeter mehr als bei ihrer Geburt. Ich glaube, ich nehme mal das Maßband mit, damit ich für zukünftige Schnellschüsse besser planen kann.

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Zu-Schneide-Rekord

Heute habe ich zwei Zuschneide-Rekorde gebrochen, und das kam so:

Ich brauche ja immer noch dringend neue Hosen, und da mein schöner schwarzer Cerrutti-Stoff, den ich eigentlich nehmen wollte, zu schmal liegt, nur 1,20 m, das reicht nicht für meine weiten Hosenbeine, bin ich heute Mittag kurzentschlossen zu Korst gegangen, und hab mir einen neuen gesucht, auch in schwarz, Baumwolle-Poly-Elasthan-Mischung, wie ich es wollte. In die Waschmaschine, auf die Leine, drübergebügelt, und heute Abend habe ich dann schon zugeschnitten! Ich glaube, so schnell war ich wirklich noch nie mit einem Stoff!

Nur dummerweise... Um zwanzig nach Sechs fällt mir auf, dass meine Rollschneiderklinge für den Elastan-Stoff doch schon ewas zu stumpf ist. Hm, der Kurzwarenladen drei Straßen weiter hat noch zehn Minuten auf - also flott auf´s Fahrrad, um drei Ecken gesaust, und Glück gehabt, der Laden ist noch geöffnet.

Ich greife mir ohne hinzusehen die Ersatz-Klinge - und stelle zu Hause fest, dass sie zu groß ist - Mist! Ich befestige die Klinge trotzdem versuchsweise, und siehe da, es läuft nicht ganz rund, aber es läuft. Aber die Klinge ist größer, als ich gewohnt bin, und als ich wie immer meine andere Hand hinter die Klinge lege, um beim Schneiden den Stoff vorsichtig glatt zu ziehen, ist es auch schon passiert - ich habe mir den kleinen Finger so richtig mit Schwung schräg in die Klinge gerammt! Es blutet wie Sau, und der Franzbranntwein zum sofortigen Desinfizieren macht die Sache nicht angenehmer... Müssen Finger so gut durchblutet sein?!

Egal, Pflaster drauf und weiter gemacht, aber kaum fünf Sekunden später gleite ich mit dem Zeigefinger zu weit nach vorne - von oben in die Klinge rein! Mensch, das kann doch wohl nicht wahr sein?! Der Schnitt ist nicht tief, aber direkt auf der Kuppe des Zeigefingers sind nun mal sehr viele Nerven... autschautschautsch. Noch ein Pflaster drauf, und dann mache ich erstmal Schluss für heute.

Naja, aber was so eine richtige Nähsüchtige ist, hält das nicht lange aus, und das wäre ja wohl gelacht, wenn ich diese blöde Klinge nicht bezwingen könnte... Todesmutig greife ich mir den Rollschneider - das nächste Krankenhaus liegt kaum 200 Meter entfernt - aber es geht gut! Na also...

Dummerweise bin ich mir nach dem Zuschneiden jetzt nicht mehr sicher, welche Stoffseite die linke und welche die rechte ist. Ich würde gerne noch weitermachen und den Reißverschluss einsetzen, aber ich kann mich grad echt nicht entscheiden, welche Seite ich nach außen nehmen soll. Die glänzende mit weniger Struktur, oder die matte mit deutlicherer Struktur? Ich hab keine Ahnung, und die Untersuchung der Webkante bringt leider auch keinen Aufschluss, da auf beiden Seiten der Kante die kleinen Noppen von den Nadeln der Walzen zu spüren sind... Vielleicht bringt mir der morgige Tag mehr Klarheit. Für heute reicht´s mir erstmal!

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Die Raschelkatze



Darf ich vorstellen, das ist die kugelige Raschelkatze :-)

Gestern bin ich durch Zufall auf die Kugeltiere von NoZi gestoßen, und die gefielen mir so gut, dass ich heute gleich eines angefangen habe.

Nach dem Zusammennähen der beiden Körperteile hatte ich ein wenig Zweifel, ob ich das wirklich zu einer Kugel bekomme, aber nachdem ich die offene Kante mit einem festen Leinenzwirn umstochen und zusammengezogen habe, wurde es tatsächlich rund *freu*

Hier mal ein Bild von den Einzelteilen:


Den Kopf hab ich vor dem Annähen schon mit zwei Fäden grauem Stopfgarn bestickt, so konnte ich das besser packen. Die rechte untere Kante vom Kopf habe ich offen gelassen, und nach dem Füllen und Besticken mit einem Überwendlichstich geschlossen. Dank des etwas flauschigen Stretch-Frottees sieht man das jetzt überhaupt gar nicht mehr.

Das Annähen des Kopfes auf die Kugelöffnung hat mir erst ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, und dann zwei wunde Fingerkuppen - blödes Handnähen! Ich bin nicht so erfahren im Kuscheltier-Nähen, aber ich glaube, eine gebogene Nadel könnte speziell für solche Arbeiten hilfreich sein, wenn man zwei Teile möglichst unsichtbar aneinander nähen soll. (Morgen mal im Kurzwarenladen nachfragen...)

Hinten ist noch ein Schwanz dran, der ist aber noch nicht fertig angenäht, darum noch kein Bild. Die Füße habe ich aus reiner Faulheit weggelassen, weil es eigentlich erstmal nur ein Versuch war. Aber sie ist mir doch so gut gelungen, dass sie jetzt das Geburtstagsgeschenk für meine einjährige Nichte wird, und die wird deswegen wohl nicht meckern ;-)
Ich überlege noch, ob ich ihr auch ein Halstuch spendiere; ich habe noch farblich passenden Stretch-Frottee in einem gebrochenen Weiß.

Und warum heisst sie Raschelkatze? Weil im Inneren der Kugel ein halber Meter Bratschlauch zusammengeknüllt ist, außen abgepolstert mit Füllwatte, die sich besser in Form drücken lässt und einen weicheren Griff hat. Jetzt raschelt sie dezent beim Anpacken; ich hoffe, das gefällt der Kleinen.

Am liebsten würde ich sie ja behalten; mein Freund nennt mich nämlich auch manchmal "Raschelkatze", weil ich seiner Meinung nach die Fähigkeit habe, immer dann hinter seinem Rücken mit irgendetwas herumzukrosen, wenn er gerade seine Ruhe haben will... ;-)