Sonntag, 24. Juni 2007

Da waren s nur noch neun...

Das erste Ufo, die Tasche, ist gerade eines unrühmlichen Todes gestorben. Ich wollte es mir einfach machen, mit dem Ergebnis, dass an einer der sichtbarsten Stellen an der Tasche ein elendes Gefummel entstanden ist, das mit allen Tricks nicht unsichtbar zu machen ist. Ich habe mir die Beschreibung im "Taschen-Buch" durchgelesen und festgestellt, dass ich es doch lieber so machen sollte, wie dort gesagt wird, anstatt zu versuchen, es mir "einfach" zu machen. Lesson learned...

In meiner gut sortierten Reste-Kiste *ähem* habe ich aber einen anderen geeigneten Stoff gefunden, der jetzt für den nächsten Versuch herhalten muss. (Ist ja dann erst der dritte Anlauf; ein früheres Exemplar habe ich nämlich auch schon mal entsorgt.)

Und auf der Suche nach einem geeigneten Kunstleder als Komplementärstoff habe ich gerade bei ebay nicht widerstehen können und dazu noch drei flippige Jerseys gekauft. *schäm* - Aber ich hab viel zu wenige schöne T-Shirts, ehrlich...

Damit hat sich die Zahl der Ufos auf Neun verringert, und die To-do-Liste auf Drei erhöht.

Ufo-Liste

Drei Stunden ohne Strom können auch mal sehr nützlich sein: Gestern hat unser Vermieter uns neue Steckdosen und Schalter angebracht, um das bunte Sammelsurium, das uns unser Vormieter hinterlassen hatte, mal etwas in Ordnung zu bringen. Wir wohnen ja auch erst acht Jahre hier... ;-) - Dafür hat er sich nicht lumpen lassen, und neue Gira-Schalter besorgt, sehr nett :-)

Jedenfalls musste dazu natürlich überall der Strom abgestellt werden, und die drei Stunden habe ich zum Aufräumen meines Nähzimmers genutzt. Jetzt liegen sämtliche Ufos auf einem Stapel, der große Berg von Stoffresten ist in zwei Stapel noch verwertbarer Stücke und einen Sack für die Müllabfuhr aufgeteilt und sämtliche Schnittmuster, Kopien, Kurzwaren und was sonst noch so alles hier und da herumlag ist jetzt wieder an seinem Platz. Jetzt habe ich Luft, um meine Ufos wegzuarbeiten. Als da wären:

  • 1. blauer Jeans-Rock, der mal ein Kleid werden sollte: Taille abstecken, Nähte nähen, Bund und Saum
  • 2. schwarzer Rock. Das ist streng genommen kein Ufo, da ich diesen Rock nicht selbst genäht habe, sondern von meiner Kursleiterin geschenkt bekam. Ein ganz klassischer, langer schwarzer Rock aus einem sehr dankbaren Crepe-Material, gefüttert, mit Reißverschluss hinten und Bund. Der Bund war innen mit so einem altmodischen Bund-Gummi gearbeitet, das inzwischen seine Dehnfähigkeit und Geschmeidigkeit eingebüsst hat. Ich habe den Bund aufgemacht und werde ihn jetzt etwas schmaler machen und innen nur mit Vlieseline bebügeln; das ist eher mein Stil. Etwas kürzen muss ich ihn auch noch, da er fast bodenlang ist und das steht mir nicht.
  • 3. Mein Franzius-Lodencape. Das ist bislang nur zugeschnitten, die Teile und die 11 Meter Borte, mit denen sämtliche Nähte und Kanten eingefasst werden, liegen schon länger hier bereit. Das ist eine reine Fleißarbeit, die ich auf den Herbst verschieben werde, da ich derzeit keine Verwendung für ein warmes Lodencape habe... ;-)
  • 4. Jeans-Jacke. Fast fertig, bis auf die Taschen, Knöpfe und Knopflöcher und den Saum
  • 5. petrolfarbenes Viskose-Jersey-Top. Da brauche ich nur noch eine Lösung, um den Ausschnittbeleg innen zu befestigen, so dass die Kante nicht nach außen fällt. Irgendeine Stickerei vielleicht?
  • 6. rot-weißes Blumen-T-Shirt: Ausschnitt und Säume müssen noch genäht werden Fertig
  • 7. rot-weißes Blumen-Top: Aus dem gleichen Stoff wie Nummer Sechs; Träger und Ausschnittbeleg nur noch der Saum fehlt
  • 8. aubergine-farbenes Top: nur zugeschnittenNähte fertig, Ausschnitt und Säume fehlen noch
  • 9. alt-rosé-farbenes T-Shirt: Eigentlich nicht mehr ganz meine Farbe, aber ich werde es erstmal fertig nähen. Ausschnitt, Ärmel jetzt fehlen nur noch die Säume
  • 10. Tasche für meine Mutter. Da fehlt eigentlich nur noch eine vordere Blende, dann ist sie fertig, und eine Stickerei muss noch ergänzt werden, und die Reißverschluss-Enden mit Fliegen schön machen. Leider ein TfT...
  • 11. Jersey-Top aus "Mädchen"-Stoff. Bis auf den Saum jetzt fertig

    Ich mache jetzt hier keine Prioritätenliste, weil ich mich an sowas eh nie halte. Die Tasche werde ich mir aber als erstes vornehmen; wenn ich Glück habe, bekomme ich sie heute fertig und kann sie übergeben :-)

    Auf der dringenden To-do-Liste stehen außerdem ein T-Shirt für meine Mutter, sowie eine Spieldecke für meine Nichte. Schnitt und Stoff für das Shirt sind schon vorhanden und auch am lebenden Objekt überprüft und optimiert. Die Vorderseiten-Stoffe für die Spieldecke sind auch schon gekauft und der Entwurf ist gemacht.

    Für mich selbst hätte ich außerdem gerne eine oder zwei neue Hosen - ist ja nichts neues... - sowie eine weiße Leinenjacke/-bluse im Safari-Stil.
  • Freitag, 22. Juni 2007

    Keine Ufos bis zur Hochzeit!

    Jaaaa.... nach etwas Hin und Her steht jetzt auch der Termin; im Oktober ist es soweit *freu*

    Und bis dahin, habe ich mir heute vorgenommen, will ich alle Ufos loswerden!

    Heute habe ich ein angefangenes Jeans-Kleid aus der Ufo-Kiste gezogen. Der Stoff ist ein ganz dünner Sommerjeans mit schön weichem Fall. Daraus sollte eigentlich mal ein Kleid mit Wasserfall-Ausschnitt, # 114 aus BuMo 7/04, werden. Das Ding liegt jetzt seit 2004 bei mir herum, und dürfte derzeit mein ältestes Ufo sein (hoffe ich...)

    Allerdings musste ich damals feststellen, dass durchgehende Kleider bei einem Hohlkreuz sehr schwierig sind - heute wüsste ich so ungefähr, was ich _vorher_ machen müsste - und dass der Jeans, so dünn er auch ist, nicht wirklich für einen Wasserfallausschnitt geeignet ist. Nun ja, man lernt.

    Der Rockteil allerdings gefiel mir sehr gut - und einen Jeansrock kann man ja immer brauchen, derzeit hab ich nämlich keinen. Also hab ich das Ding beherzt in der Mitte durchgeschnitten, oben enger gesteckt und die ungefähr beste mittlere Rocklänge für mich abgesteckt - und siehe da, es sieht sehr brauchbar aus. :-)

    In Erwartung, dass der Sommer nochmal besser wird, werde ich also irgendwann demnächst mal die Feinarbeit daran beginnen.

    Und dann die vielen anderen Ufos genauer unter die Lupe nehmen, die hier derzeit alle so rumschwirren. *seufz* In den letzten Monaten habe ich wirklich zig Sachen angefangen und nicht zu Ende gebracht, und ich habe gar keine so rechte Lust mehr zum Nähen, habe ich festgestellt, weil mich das ganze Zeug total blockiert: Sowohl praktisch, weil überall was angefangenes rumliegt, als auch psychisch. Jedes Ufo ist für mich erstmal ein Misserfolg auf meiner inneren Liste, und das demotiviert... :-(

    Also ran an die Arbeit. Ich denke, die meisten Sachen werde ich fertig und auch tragbar bekommen. Der Grund für die vielen Ufos sind nämlich weniger irgendwelche Näh- oder Paßform-Probleme, sondern einfach nur meine Disziplinlosigkeit der letzten Monate. Und dem kann abgeholfen werden...

    Donnerstag, 21. Juni 2007

    Zugenommen...

    Ich glaube, ich habe zugenommen. Nee, ich weiss es, denn mindestens zwei T-Shirts, die ich mir in den letzten Wochen nach meinem altbewährten Jalie-Schnitt genäht habe, spannen über der Brust. Bislang hat immer nur meine untere Körperhälfte meine sitzende Tätigkeit zu spüren bekommen - schön, dass es da oben auch mal aufwärts geht... *grins* - Nur blöd, dass ich diese neuen T-Shirts damit praktisch nicht gebrauchen kann, denn die rutschen immer hoch, werfen Falten und das sieht doof aus und trägt sich sehr unbequem.

    Da wir keine Waage in unserem Haushalt haben, merke ich sowas immer nur an den Klamotten. Da ich seit Jahren, fast Jahrzehnten, kaum ein Kilo zugelegt habe, finde ich so ein Teil nicht wirklich notwendig.
    (Und sonst eigentlich auch nicht - ob meine Sachen mir passen, merke ich doch auch so. Was interessiert mich eine Zahl auf einer Skala? Aber ich hab gut reden, nicht wahr? ;-)

    Jetzt muss ich erstmal ein neues T-Shirt-Grundschnittmuster erstellen, bevor ich weitere Sachen nähe.

    Erinnert sich noch jemand an Erma Bombeck, die amerikanische Hausfrau, die in den Achtziger mit ihren heiteren Büchern so viel Erfolg hatte? Es gibt da eine schöne Szene, wo sie Kleidung einkaufen möchte. Die Verkäuferin mustert sie und fragt, welche Größe sie hätte, 40, 42 oder 44? Antwort: Ja. Brust 40, Taille 42, Hüfte 44. Früher fand ich das lustig... ;-)

    Sonntag, 10. Juni 2007

    Ein langer Rock - und ein besonderes Kleid

    Jippie, ich hab´s geschafft! :-)

    Nach laaaanger Bedenkzeit habe ich es endlich geschafft, meinen schwarz-weißen, groß-gemusterten Stoff zu einem Rock zu verarbeiten. Den Stoff habe ich gut ein Jahr abgelagert, weil er mir so gut gefällt, aber ich immer Angst hatte, dass etwas schief geht, oder dass mir so große Muster doch nicht stehen. Jetzt habe ich mich endlich aufgerafft, und ich muss sagen, bislang gefällt er mir sehr gut:



    Bund und Saum muss ich noch machen, ansonsten ist er fertig. Ich wollte das große Muster so wenig wie möglich durch Teilungsnähte zerschneiden, also habe ich aus meinem Maß-Rockschnitt einen Rock ohne Seitennähte gebastelt; die einzige Naht ist in der hinteren Mitte, wo auch der nahtverdeckte Reißverschluss ist. In den Seiten habe ich jetzt etwas größere Abnäher drin, aber die fallen eigentlich kaum auf.

    Der Reißverschluss hinten ist auch gut, so fallen die Seitennähte schön flach und glatt. Ich glaube, das werde ich jetzt, wenn möglich, immer so machen. :)

    Mir fällt gerade auf, dass ich schon Ewigkeiten nicht mehr geschrieben habe, aber es gab auch einiges zu tun... Wir wollen nämlich heiraten *freu*

    Die letzten Wochenenden haben wir auf der Suche nach einem Restaurant verbracht, das sowohl unserem Geschmack als auch unserem Geldbeutel zugetan ist, und nun sind wir fündig geworden. Der Wunschtermin beim Standesamt steht auch schon so gut wie fest - drückt mir die Daumen, dass es glatt geht...

    Ich hatte immer überlegt, ob ich mir mein Brautkleid wohl selber schneidern würde, aber meine Eltern haben mir freundlicherweise ein Angebot gemacht, das ich nicht abschlagen kann; sie wollen nämlich ein Gekauftes bezahlen. ;-)
    Ausgesucht ist es auch schon. Ausnahmsweise war ich dabei von der sehr schnellen Truppe, aber ich habe auch Vorarbeit geleistet. Ich habe mir zuerst bei den größten Schnittmuster-Anbietern alle Abend- und Braut-Kleider rausgesucht, die mir gut gefallen. Dann habe ich versucht, herauszufinden, warum sie mir gefallen, und ob es Gemeinsamkeiten gibt. Asymmetrische Schnitte mit Volants oder mehreren Lagen gefallen mir dabei besonders gut, habe ich festgestellt. Als ich dann direkt im ersten Laden ein Kleid nach meinen Vorstellungen gesehen habe, wusste ich sofort, das ist es. Warum noch lange weitersuchen? Die Farbe konnte ich mir aussuchen, das Kleid wird komplett nach Maß für mich gefertigt, und ich konnte noch eine kleine Änderung anbringen; also ganz perfekter Service. So muss das sein :-)

    Es ist kein klassisches Brautkleid, eher ein schickes Abendkleid. Ich hatte das Brautkleid meiner Schwester vorher anprobiert, das ein ganz klassisches ist, oben Korsage, unten weiter Rock, mit "Gitterkäfig" drunter und Schleppe, und das gefiel mir an mir nicht so gut. Und da wir sowieso "nur" standesamtlich heiraten, brauche ich auch kein Kleid, in dem ich würdevoll einen langen Kirchengang herunter schreiten kann. Ich hab dann lieber eines genommen, in dem ich mich halbwegs normal bewegen kann... ;-)

    Bilder kann ich natürlich nicht zeigen, weil mein Süßer hier mitliest ;-) *wink*