Mittwoch, 14. März 2007

Original und Fälschung

Heute habe ich einen Tag nur für´s Nähen gehabt. Wir haben die Handwerker in der Wohnung, um uns eine neue Kaltwasserleitung zu legen. Die alte ist verkalkt. Ich habe erst hier in Köln gelernt, dass der Bläck Föös-Song, "Dat Wasser von Kölle is jut", eigentlich ironisch gemeint ist. Inzwischen finde ich das allerdings weniger zum Lachen... Naja.

Am Vormittag habe ich dann ein T-Shirt zugeschnitten und komplett fertig genäht, das Ergebnis ist das hier:



Der Stoff ist ein schöner, dünner Viskose-Jersey, der Schnitt mein bewährter Jalie 2212. Ich habe das Shirt etwas stärker antailliert, und den Ausschnitt etwas tiefer gemacht. Trägt sich sehr angenehm. Und meine Ovi läuft wie geschmiert, so macht das Spaß :-)

Die letzte Stunde habe ich dann mit einem Experiment verbracht. Vor einiger Zeit habe ich in einem Online-Shop dieses T-Shirt hier gefunden, das mir sehr gut gefiel:



Und da ich ja kreativ bin, habe ich das nachgebaut. "Zufällig" hatte ich vor kurzem mehrere gestreifte Sanetta-Jerseys bestellt. Dann habe ich die Möglichkeiten von Apples Pages entdeckt, und "frei Hand" ein Herz gezeichnet. Das dann aus Stoff im 45-Grad-Winkel ausgeschnitten, auf Vliesofix gebügelt, das auf die Vorderseite des Shirts gebügelt, noch etwas ausreißbares Stickvlies zur Stabilisierung drunter, und dann zweimal mit einem nicht zu dichten Zickzack drüber. Hat super geklappt, seht selbst:



Auf englisch heißt man das ein "designer knock-off" ;-)

Jetzt muss ich nur noch das Shirt an sich nähen; ich habe erstmal nur das Vorderteil ausgeschnitten, um damit zu "spielen". Da es so gut geklappt hat, wird es jetzt auch fertig gestellt. :-)

Dienstag, 13. März 2007

Hosen-Probleme und Lösungen

Nachdem ich meine Schnittvision-Hose fast fertig habe, habe ich mich heute nochmal intensiv mit der Rückansicht beschäftigt. Da ist immer noch zuviel Stoff... Ich habe nochmal viel abgenäht, aber je besser es dort sitzt, desto mehr fällt auf, dass die Oberschenkel hinten zu weit sind. Insgesamt sieht es einfach blöd aus. Also in die Tonne damit.... *seufz*

Ich glaube, ich nehme jetzt einfach mein bewährtes Burda-Maßschnittmuster, und mache daran die Design-Änderungen der Schnittvision-Hose.

Auch an meiner Burda-Hose gibt es allerdings noch Verbesserungs-Potential, habe ich festgestellt. Auch bei dieser habe ich an den hinteren Oberschenkeln zu viel Stoff rumhängen, buchstäblich. Hier mal ein Bild:



Irgendwo im Internet (nur wo?!) habe ich dann kürzlich die Änderung dafür wiedergefunden, und zwar steckt man kurz unterhalb der Schrittnaht an der Hinterhose einen Keil/Abnäher ab, der an der Seitennaht bei 0 beginnt, und zur Schrittnaht hin größer wird. Ich habe das mal ausprobiert, und siehe da, es wirkt Wunder:



Viiiiiel besser! *freu*

Diese Änderung werde ich morgen mal auf meinen Maßschnitt übertragen und ein Testmodell nähen.

Dann muss ich nur noch diese Schrägzüge zu den Seitennähten wegbekommen. Ob ich mehr Weite an der Hüfte brauche? Nach meinem Gefühl habe ich eigentlich genug Bequemlichkeitszugabe dort. Ob stofftantes Beitrag Nr. 228 in diesem Hosen-Beitrag im HS-Forum die Lösung wäre? Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen :-)

Außerdem drücke ich meine Beine sehr durch, habe ich an diesem Foto festgestellt: Meine Waden sind eigentlich überhaupt nicht dick, eher im Gegenteil, stoßen aber hinten an den Stoff. Das liegt wohl auch an meinem Hohlkreuz; sobald ich mich gerade hinstelle, passiert das nicht mehr. Nur sitzt die Hose dann noch weniger als vorher, weil sie ja an mein Hohlkreuz angepasst ist. Wie man´s macht, ist es verkehrt... *lol*

Samstag, 10. März 2007

Steckenpferd-Beute

Heute war ich von der schnellen Truppe - ich bin schon wieder zurück von der Steckenpferd-Messe in Köln!

Die "Anreise", wenn man das so nennen kann, habe ich mit der Straßenbahn gemacht. Den Streß mit dem Auto wollte ich mir nicht antun, und das Wetter ist zwar gut genug, um mit dem Fahrrad zu fahren, aber ich wollte nicht verschwitzt auf der Messe ankommen. Also habe ich die bequemste Variante, die KVB, gewählt. Da wir direkt hinter dem Hauptbahnhof wohnen, habe ich es ja nicht weit :-)

Die Messe findet in einer einzigen Halle statt, und der größte Teil beschäftigt sich natürlich mit dem Basteln. Perlen sind dieses Jahr sehr en vogue. Ich bin ganz systematisch vorgegangen, und habe die Gänge von vorne bis hinten alle durchwandert, obwohl mich dieser Teil nicht so interessierte. Aber ganz interessant zu sehen, was es alles so gibt (und was ich nicht brauche..)

Süß fand ich aber die Puppenstuben, die dort gezeigt wurden. Hier mal ein paar Bilder:

Eine Wohnung mit ganz vielen Handwerkern. Oben rechts auch ein Nähzimmer (leider hat gerade da der Blitz etwas gespiegelt):



Und hier eine allerliebste kleine Wohnung:



Und hier etwas für uns Schneiderinnen, ein kleiner Stoffladen. Ist er nicht süß?



A propos Stoffe! ;-)

Ganz hinten in der Halle war dann der "Stoffmarkt". Wobei diese Bezeichnung vielleicht ein wenig übertrieben ist; es waren vielleicht zehn Stände mit Stoffen da, oder so. Wobei die Stände gerade der holländischen Anbieter schon sehr, sehr groß sind, und reichlich Auswahl vorhanden war. Auch ein großer Kurzwaren-Stand war dort.

Und hier ist meine "Beute":



Direkt zu Beginn habe ich ein schönes schwarzes Leder-Imitat gefunden, das wie geschaffen ist, um damit die La Rue Bag von Hotpatterns.com auszuprobieren. Es ist gaaanz weich und dünn, und vermutlich werde ich es ein wenig verstärken müssen. Es ist ein großer Rest von 1,50 m x 1,30, den ich komplett für 7,50 Euro gekauft habe.
(Unten links im Bild, leider erkennt man das eingeprägte Blumen-Muster nicht so gut.)

Der zweite Glücks-Fund war ein schwarz-weißer Seersucker. Genau so einen suche ich schon lange, um daraus einen Skort, eine Shorts mit angesetztem Rockteil, zu machen. Und zwei Meter für drei Euro den Meter sind unschlagbar günstig.
(Oben links).

Und dann noch ein Ich-konnte-einfach-nicht-widerstehen-Kauf, ein schwarz-weißer Baumwoll-Druck. Hauchdünner Stoff, für eine luftige Sommerbluse, so meine derzeitige Planung. Mit 10 Euro pro Meter kein Schnäppchen, aber ach, der ist so schön... Vorsichtshalber habe ich zwei Meter mitgenommen, obwohl ich mit weniger auskomme, aber dieses breite Längsstreifen-Muster erzeugt vermutlich recht viel Verschnitt.
(Oben rechts.)

Ja, irgendwie habe ich gerade eine ausgeprägte Schwarz-Weiß-Phase. Keine Ahnung, woran das liegt... Mir haben noch einige Jerseys mit grafischen Mustern gefallen, die waren auch alle schwarz-weiß. Da ich aber gerade erst bei Sabine so einen schönen mit Blumenmuster gekauft habe, habe ich mich dann schnell auf den Rückweg gemacht, um nicht noch weitere Schwächeanfälle zu erleiden... ;-)

Auf dem Rückweg habe ich mir dann aber diese Abbügelmotive angeschaut, die mir auf der Hinrunde schon aufgefallen waren. Ich fand ein schönes Mohnblumen-Motiv, wie geschaffen für meine Mutter - sie liebt Mohnblumen. Und diese Engel-Motive sind sooo kitschig, aber süß. Nach langem Zögern habe ich sie auch mitgenommen. Vielleicht mal für ein T-Shirt oder eine Tasche? Ich weiß noch nicht, was draus wird, aber ich hätte mich geärgert, wenn ich die nicht mitgenommen hätte.

Das war es dann auch schon. Ich war in knapp zwei Stunden mit der Halle fertig, und die längste Zeit davon habe ich vermutlich Stoffe gestreichelt *lol*

Vor den Stoffen war ein großer Workshop-Bereich, und dort habe ich neben Christa (ennertblume) auch Bea (seti) und Michael (MichaelDUS) in Aktion gesehen:



So, jetzt werde ich ein wenig meine neuen Stöffchen streicheln, und mich um den Haushalt kümmern *bäh*. Und dann vielleicht noch was nähen. Ich sollte dringend die Jeans-Jacke fertig stellen; das Wetter derzeit ist wie geschaffen für eine leichtere Jacke. Mal sehen.

Freitag, 9. März 2007

Fadenführung + Franzius-Borte



Seit ich die Ovi habe, verwende ich deren Garnkonen öfter auch in der normalen Nähmaschine. Beziehungsweise nicht in, sondern an; die Kone passt ja nicht auf die kleine Pfaff ;-)

Bislang hatte ich dabei noch keine wirklich gute Lösung gefunden, damit sich der Faden ungestört abwickeln kann, und andererseits, wenn ich vorher per Hand was abwickle, diese Menge nicht verknuddelt und als Fadensalat in der Maschine endet. Dann kam mir die Erleuchtung: Warum nicht den Regalbrett-Träger dafür nutzen? Und siehe da - funktioniert perfekt! :-)

Die Kone steht jetzt direkt an der Wand, der Faden wird nach oben geführt, und wickelt sich problemlos ab, und wird auf dem Weg in die Maschine nicht weiter aufgehalten. Prima! :-)

Und noch etwas gutes: Ich wollte mir ja diese tolle Franzius-Jacke nähen, und habe auch schon lange einen sehr schönen Walk hier liegen. Nach langer Suche hatte ich dann eine schöne Walkstrick-Borte gefunden, und hoffnungsfroh 12 Meter bestellt. Als ich mich dann endlich zum Nähen aufgerafft hatte, stellte ich fest, dass die Borte doch zu dick ist; die Jacke würde dadurch an den Nähten und Säumen viel zu steif werden. Mist...

Nach intensiver Web-Suche kam ich dann auf die Idee, mal in den Dessous-Shops zu stöbern. Und siehe da, ich habe eine schöne Spitzenborte gefunden, die sehr gut dazu passt. Ich hatte mir nämlich in den Kopf gesetzt, dass die Borte hellblau sein soll, um dem "seriösen" Salz-und-Pfeffer-Schwarz-Weiß des Stoffes etwas leichteres entgegenzusetzen. Auf dem Bild sehr ihr rechts den ersten Versuch mit der Walkstrick-Borte, und links die neue Spitzenborte.



Die Farben sind nicht ganz passend, die Borten sind etwas "blauer". Die Spitzenborte glänzt ein wenig, hat aber eine flauschige Struktur, wie mit dickerem, glänzenden Garn gestickt, und das passt sehr gut zum Walk; die helle Farbe und die durchbrochene Spitze macht das ganze dann wieder leicht und luftig als Kontrast. Ich finde sie prima und habe mir gerade die benötigte Menge von 12 Metern - Schluck! - bestellt. Hoffentlich haben die soviel davon da! Und hoffentlich verliere ich nicht mittendrin die Geduld beim Nähen... ;-)

Für morgen Vormittag habe ich mir einen Besuch auf der Steckenpferd-Messe vorgenommen. Mal gucken, ob ich das wirklich mache - habe bislang leider keinen, der mit mir geht, schnüff. Und Stoffe habe ich ja mehr als genug zu Hause, und Basteln interessiert mich nicht wirklich. Aber ich würde gerne mal gucken gehen, bin einfach neugierig. Wenn man sowas mal direkt vor der Haustür hat, sollte man die Gelegenheit nutzen; ich würde mich ärgern, wenn ich es nicht tue - ich kenne mich. Also geht´s gleich ins Bett, damit ich morgen nicht so spät in die Gänge komme.