Freitag, 27. Januar 2006



Ich habe gerade bei meiner Hose etwas neues ausprobiert, und bin davon so begeistert, dass ich das hier mitteilen muss!

Es geht um die Nahtzugaben des Hosenbunds, und ich habe mir die Technik von der Konfektion, also von einer gekauften Hose, abgeguckt. Es geht so:

Der äußere Hosenbund wird ganz normal rechts auf rechts genäht; die untere Nahtzugaben wird nach innen, in den Bund gebügelt. Dann steppt man den inneren Bund rechts auf rechts an die obere Kante des äußeren Bunds und verstürzt die Kante.

Die untere Nahtzugabe des inneren Bunds lässt man erstmal so, wie sie ist. Die Bundteile stecken, so dass sie gut aufeinander liegen, und dann steppt man von rechts im Nahtschatten die untere Bundkante ab. Damit befestigt man die Bundteile miteinander, und hat nun noch die offene Nahtzugabe des inneren Bundes unschön da rumhängen. Nicht verzweifeln, sondern die Nahtzugabe auf etwa einen Zentimeter Länge kürzen. Dann nimmt man fertiges Nahtband, das ist ein dünnes Textilband mit gewebten Kanten, die nicht ausfransen, und fasst damit die untere Kante ein. Also eine Hongkong-Versäuberung.

So spart man sich das milimetergenau Stecken und Absteppen der unteren Nahtzugaben beim Bund, was besonders bei einem Formbund, wie ich ihn bei meiner Hose hier verwende, ja sehr mühsam werden kann und zu unschönen Falten führen kann. Klappt natürlich noch besser bei einem geraden Bund.

Noch ein Hinweis für Formbünde: An nach innen gerundeten Stellen lässt man die Nahtzugabe einen Tick länger als sonst; an nach außen gerundeten Stellen vielleicht einen Tick kürzer. So werden die Kurven etwas ausgeglichen, und das Schrägband wirft weniger Falten bei extremeren Kurven.

Allgemein gilt, dass die Nahtzugabe dabei nicht zu kurz geschnitten werden darf, weil das Stecken sonst sehr mühsam wird - ich spreche aus Erfahrung :-D - und die Nähmaschine hat es einfacher, weil der Bund ja sehr nah am Nähfüßchen liegt. Ich hatte es am einfachsten mit einem schmalen Reißverschlussfuß in der rechten äußeren Position. Auch eine verstellbare Nadelposition kann dabei von Nutzen sein.

Das Schrägband habe ich mit dicht gesteckten Stecknadeln an der Nahtzugabe befestigt, und dann während des Nähens erst kurz vorher herausgezogen, um zu verhindern, dass sich das Schrägband davonmacht.

Ich finde, das ist eine schöne und einfache Methode, die ich ab jetzt öfter verwenden werde. Mit einem feineren Band, vielleicht etwas leicht glänzendes, kann das bestimmt auch edel aussehen.

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